Anfang Dezember hatte ich die Chance vom deutschen Reiseveranstalter Reisehummel bekommen für 2 Nächte das Hotel "Am Moosfeld" in der bayuwarischen Haupstadt zu testen.
So etwas lässt sich ein reiselustiger Sparfuchs wie ich natürlich nicht zweimal sagen, also wurde das Datum festgelegt, mein Mann informiert, Züge gebucht und los konnte es gehen!
Donnerstag
Unsere Anreise von Wiesbaden, über Frankfurt mit dem ICE verlief auf die Sekunde pünktlich und vollkommen entspannt. Die lustige und trinkfreudige Damenrunde aus Soest sorgte zwar für Stimmung im Abteil und bot allem und jedem gratis Likörchen an was bei drei nicht im Gepäcknetz saß, aber mit zunehmendem Pegel wurden auch sie ruhiger und insgesamt war es eher unterhaltsam als nervig ihnen zuzuhören.
Am Münchner Hauptbahnhof versorgten wir uns mit einer 3-Tages-Fahrkarte und los ging es mit der U2 direkt zur Haltestelle "Moosfeld" in Trudering. Da wir für die drei Tage nur jeweils einen Rucksack als Gepäck mit hatten, fiel so die Fahrt gar nicht weiter ins Gewicht.
Das Hotel liegt einen knapp 10-minütigen Fußweg von der Station entfernt und war leicht zu finden. Wir waren etwas erstaunt in einem solchen ruhigen Wohngebiet auf ein Hotel zu stossen.
Der Check-Inn lief problemlos, unser Zimmer war zwar nicht besonders modern oder stylish aber sehr geräumig, sauber, ruhig und mit guter WLAN-Verbindung (mittlerweile eines meiner wichtigsten Kriterien, die Sucht, ich weiss...;-)).
Nach einer kleinen Verschnaufspause ging es wieder zurück in die Innenstadt. Anfang Dezember bedeutete natürlich auch, dass es gar nicht mehr so richtig hell wurde. Ich hatte so große Pläne viele tolle Fotos zu machen aber bei dem Einheitsgrau ging dieser Plan ordentlich daneben.
Den Rest des Mittags/Abends verbrachten wir bummelnd zwischen Sendlinger Tor und Marienplatz. Auf dem Viktualienmarkt probierten wir uns hungrig durch alle möglichen Pesto und Bruschetta Mixe (keine Sorge, haben nicht nur geschnorrt sondern auch noch was gekauft). Am meisten faszinierte mich mal wieder das große Angebot an getrockneten und kandierten Früchten! Da waren Sachen dabei, die ich so gar nicht kannte. Mitgenommen habe ich am Ende dann eine Scheibe kandierte Zitrone sprich Citronat am Stück. Jaja, ich habe es ja bekanntlich nicht so mit Mainstream Souvenirs*lach.
In der Nähe vom Odeonsplatz ließen wir uns zu einem Rauchzipfel (eine bayrische Bratwurst-Spezialität) auf dem Weihnachtsmarkt hinreißen, bei Ludwig Beck stöberten wir durch die üppige CD-Abteilung, bei Alfons Schuhbeck´s Gewürzladen spielte ich Kaufladen und kam endlich dazu meine Vorräte an Lieblingsmischungen wieder aufzufüllen nachdem die Filiale in Frankfurt letztes Jahr leider wieder ihre Pforten geschlossen hat. Ein kurzer Blick ins legendäre Hofbräuhaus musste auch sein, waren sogar noch versucht im Andenkenladen ein Schlüsselband zu kaufen aber über 6€ war dann doch etwas zu unverschämt.
Am Ende hatten wir von Dunkelheit, Weihnachtstrubel und Nasskälte die Nase voll und verzogen uns zum guten und günstigen "Der kleine Chinese" im Tal der mir von meinem letzten München Besuch noch in Erinnerung war. Mit vollen Bäuchen ging es am Gärtnerplatz vorbei und ausgestattet mit einer Auswahl lokaler Biersorten zurück zur Bahn und ins Hotel. Später haben wir dann noch das hauseigene Schwimmbad getestet. Dieses liegt in einem Nebengebäude und damit nicht superbequem von der Erreichbarkeit her aber es ist sauber und in einem sehr guten Zustand. Nach ein paar Bahnen war unser Tagwerk getan und der Tag konnte bei schrottigem TV Programm und Bier ausklingen.
Freitag
Der Tag begann mit riesiger Vorfreude unsererseits aufs hoteleigene Frühstücksbuffet. Nichts geht darüber sich morgens an einen gemachten Tisch setzen und sich bis zum Platzen vollfuttern zu können!
Wir wurden auch alles andere als enttäuscht. Der Frühstücksraum war recht voll aber wir fanden noch ein Eckchen und probierten uns dann quer durch alles warme und kalte vom Buffet. Besonders bemerkenswert war die Auswahl an Teesorten, in Beuteln und aber auch lose. Mein Favorit waren mal wieder die Rauchzipfel vom Buffet. Von diesen kleinen Bratwürstchen hätte ich mir beim Rausgehen am liebsten noch ein paar in die Tasche gesteckt. Schade, dass sie jenseits des Weißwurstäquators so schwer zu bekommen sind. Apropos Weißwurstäquator - diese Spezialität fehlte beim Buffet leider gänzlich. Für mich ist dies leicht zu verschmerzen aber mein Mann hätte gerne mal ganz vorsichtig eine probiert. Naja, ein andermal vielleicht.
Gestärkt und mit offenem Hosenknopf machten wir uns auf den Weg zum Ziel des Tages - dem Tierpark Hellabrunn. Dies stellte sich auch als perfekte Idee heraus, verirrten sich an diesem grauen Tag doch nur sehr wenige Besucher dorthin. Auf diese Weise kamen wir in den Genuss viele Stunden fast alleine von Gehege zu Gehege spazieren zu können. Die meisten Tiere zeigten sich auch kooperativ und haben sich sehen und fotografieren lassen (auch die berühmten Eisbärzwillinge Nela und Nobby). Die vielen, teils tropischen Gebäude waren eine willkommen Gelegenheit um sich immer wieder aufzuwärmen. Leider beschlug dann auch immer gleich die Kamera so extrem, dass das Fotografieren schwer wurde (und das trotz der genialen Idee Trockner für eben diesen Zweck aufzustellen!).
Nach ungefähr vier Stunden hatten wir alles gesehen und auch so langsam wieder Hunger. Mit Hilfe diverser Bewertungsportale hatte ich mir die bayrisch/österreichischen "Ennstaler Stub´n" im Dreimühlenviertel ausgesucht und wir machten uns auf den Weg. Nach einem ordentlichen Fußmarsch kamen wir endlich an und dann das: Auf der Internetseite stand meines Wissens nach durchgehend geöffnet. Auf der Speisekarte am Restaurant selbst lass ich dann "keine warme Küche zwischen 15 und 17Uhr", hmmmpf. Da wir 15.15Uhr hatten, machten wir wieder wohl oder übel kehrt und nahmen den nächsten Bus Richtung Zentrum. Da will man mal alles richtig machen, was besonderes essen und dann sind die Deppen nicht fähig solch essentiellen Informationen richtig weiterzugeben (oder ich bin zu doof zum Lesen). Zur Hölle sollen sie fahren (sorry, aber ich kann mich über solche Kleinigkeiten immer furchtbar aufregen und meine Rachegelüste sind nicht zu unterschätzen ;-)).
In der Stadt erinnerte ich mich an ein grundsolides und bayrischer als bayrisches Mittagessen das ich vor Jahren im "Zum Augustiner" gegenüber der Frauenkirche zu mir genommen hatte. Also stiefelten wir dorthin und fanden in dem riesigen und verwirrenden Wirtshaus sogar noch einen ruhigen Tisch. Da ich bei Fleischgerichten zugegebenermaßen sehr pienzig sein kann und ich auch meinen englischen Mann nicht mit zu derbem Essen schocken wollte, entschieden wir uns beide für ein klassisches Wiener (Schweine-)Schnitzel mit Salat und Pommes und einem Hellen dazu. Unglaublich wie schnell und zuverlässig hier der Service ist/war - so eine Halle voll Menschen und dann diese Organisation. Gut, anders wäre eine Gaststätte solchen Ausmaßes auch nicht zu machen. Ich war jedenfalls zufrieden mit unserem Essen und mit dem Ergebnis endlich in München auch mal was ganz typisch Münchnerisches getan zu haben.
Im Anschluss wurde es leider auch schon wieder dunkel und nach etwas Schlendern ums Rathaus herum, traten wir den Rückweg zum Hotel an und ließen den Abend wieder faul ausklingen.
Samstag
Nach einer weiteren Schlacht am Frühstücksbuffet packten wir unsere sieben Sachen wieder zusammen und fuhren mit einem kleinen Umweg über einen Supermarkt um uns unseres angesammelten Leergutes zu entledigen wieder ins Zentrum.
Mag schon sein, dass unsere Programmgestaltung von vielen wahrscheinlich als extrem merkwürdig angesehen wird, aber ich war bereits zum fünften Mal in der Stadt und hatte damit auf das Standart Programm nicht so Lust.
In einer Fernseh-Doku hatte ich kurz zuvor vom heutigen bayrischen Wirtschaftsministerium erfahren, das sich in den Räumen der ehemaligen Kommandostelle der Luftwaffe in der Prinzregentenstraße, also einem waschechten Bau aus der Zeit des Nationalsozialismus, befindet. Gezeigt wurden bis zum heutigen Tag noch mit stilisierten Stahlhelmen und Hakenkreuzen verzierte Fensterportale und Gitter. Da ich mich sehr für die damalige Architektur interessiere, musste ich dorthin und diese unglaublichen Überbleibsel mit eigenen Augen sehen. Von der Station Lehel aus waren wir schnell am Ministerium und siehe da, die Beweise waren schnell gefunden.
Faszinierend und gleichzeitig unfassbar das dies auch 2014 noch so einfach existiert.
Weiter ging es zum nächsten Baudenkmal, dem berühmt berüchtigten Haus der Kunst aber nicht ohne vorher noch eine ganze Weile die mutigen Surfer auf der Eisbachwelle zu beobachten. Ich kann mir schöneres Vorstellen als im Winter im Neoprenanzug durchs eiskalte Wasser geschleudert zu werden aber faszinierend anzuschauen ist es allemal.
Da es noch früh am Tag war, zogen wir weiter durch die Maxvorstadt hin zum ehemaligen Führerbau in dem heute die Hochschule für Musik und Theater untergebracht ist und das auch heute noch mehr oder weniger ausschaut als ob gleich die schwarz weiß roten Fahnen gehisst würden, gruselig.
Am Königsplatz lassen wir uns brav durch die geschichtliche Informationstafel und mir lief es kalt den Rücken runter wenn ich mir versuchte vorzustellen was sich dort in den 30er und 40er Jahren alles abgespielt hatte. Irgendwie hatte ich bisher bei NS-Architektur immer vor allem an Berlin und Nürnberg gedacht, nun weiß ich das auch München eine immer noch erschreckend große Fundgrube darstellt.
So langsam wurden die Füße wieder müde, die Hände kalt, der Rucksack schwer, die Blase voll und der Kaffedurst groß. Typisch Deutschland war es gar nicht so einfach einen Coffeshop zu finden, erst am Hauptbahnhof hatten wir Glück und pausierten im überteuerten Coffee Fellows.
Da wir immer noch genügend Zeit bis zur Rückreise hatten (wie immer, wir sind immer und überall zu früh) marschierten wir weiter Richtung Theresienwiese zum alternativen Tollwood Weihnachtsmarkt.
Alleine der Location wegen fand ich diesen Abstecher schon spannend da es interessant war das Areal des Oktoberfestes mal in echt zu sehen und ein Gefühl für die Ausmasse zu bekommen. Hierzu muss gesagt werden, dass ich noch nie auf dem Oktoberfest war und wahrscheinlich auch nie hinfahren werde. Die Idee es einmal gesehen zu haben und endlich einen Grund zu haben sich ein Dirndl zu kaufen ist zwar schon irgendwie verlockend aber die Aussicht auf tausende Besoffene macht mir persönlich so eine riesige Angst, dass es alles andere überlagert.
Der Weihnachtsmarkt fand in mehreren großen Zelten und dem Bereich dazwischen für die Essenstände statt und war nett gemacht. Viel Kunsthandwerk, viel originelles und vor allem mal ganz andere Sachen als auf gewöhnlichen Weihnachtsmärkten. Ich sage es jetzt mal ganz arrogant so: Wenn man wenig rumkommt und meist auf herkömmlichen Weihnachtsmärkten unterwegs ist, dann ist das hier sicherlich eine tolle und ganz und gar neue Erfahrung. Wenn man jedoch auch regelmäßig auf den Märkten wie z.B. Camden und Spitalfields in London unterwegs ist, dann braucht es doch noch mehr um einen mal so richtig vom Hocker zu reißen und zum Kaufen zu animieren. Sei´s drum, ich fand es trotzdem sehenswert und war zufrieden doch noch früh gewesen zu sein da es sich zusehends füllte und wir mit unseren Rucksäcken langsam aber sicher zum Verkehrshindernis wurden.
Damit war auch der Punkt erreicht an dem wir müde wurden und genug Eindrücke gesammelt hatten - die eine Station zum Bahnhof fuhren wir mit der U-Bahn, das Ticket muss schliesslich ausgenutzt werden, um dort mit einem stilechten Leberkäs-Brötchen von Bayern Abschied zu nehmen. Die Rückfahrt über Mannheim und Mainz verlief ebenso reibungslos und überpünktlich wie auch die Hinfahrt und glücklich und zufrieden trafen wir abends wieder in Wiesbaden ein.
Fazit:
Als erstes möchte ich mich noch einmal ausdrücklich bei Reisehummel für dieses großzügige Angebot bedanken! Wir hatten eine tolle Zeit in München und werden auch zukünftig immer ein Auge auf die vielen verlockenden Kurzreiseangebote auf der Seite haben um vielleicht das ein oder andere Schnäppchen machen zu können!
Mit unserem Hotel "Am Moosfeld" waren wir insgesamt sehr zufrieden, vor allem die Größe des Zimmers und die Auswahl des Frühstücksbuffets haben uns positiv überrascht.
Etwas ausserhalb gelegen ist es gerade für Autofahrer und Messebesucher sicher ein super Hotel das eine problemlose Anfahrt und viele Parkmöglichkeiten garantiert.
München an sich ist immer eine Reise wert - für mich ist es jedoch eine eindeutige Sommerstadt!
Ich will den Englischen Garten genießen können, will Eiscafés, Biergärten und von einem schattigen Plätzchen aus die Menschheit beobachten können und etwas vom Tag haben. Und gescheites Licht für gescheite Fotos.
Trotzdem: eine gelungene Reise :-)
Thursday, 12 February 2015
Tuesday, 10 February 2015
memento mori
Last Sunday I went on my very first safari with one of the London photography groups organised through meetup.com. The weather was it's usual self as it was gloriously sunny the day before and after but what can you do, at least it wasn't raining and I was only nearly freezing to death!
So here are some of the photos I took on fascinating Kensal Green Cemetery (some of you will probably not understand why I picked another cemetery but I like the places, I just can't it)
So here are some of the photos I took on fascinating Kensal Green Cemetery (some of you will probably not understand why I picked another cemetery but I like the places, I just can't it)
Wednesday, 4 February 2015
Vielleicht morgen
Autor: Guillaume Musso
veröffentlicht: 2014
Inhalt: Emma lebt in New York und hat ihre letzte Trennung noch immer nicht verwunden. Matthew kümmert sich in Boston allein um seine Tochter, seit seine Frau bei einem Autounfall ums Leben kam. Beiden hat das Schicksal übel mitgespielt. Doch dann macht Matthew auf einem Flohmarkt eine Entdeckung, die die Leben der beiden verbindet – und grundlegend verändert ...
was mir gefallen hat: Das Buch hat mich in Windeseile in seinen Bann gezogen. Auch wenn ich zuerst dachte Story als auch die Charaktere seien ziemlich vorhersehbar und konventionell so konnte ich es kaum noch aus der Hand legen. Vor allem als die Handlung begann merkwürdig und damit auch spannend zu werden...
was mir nicht gefallen hat:...auch wenn es spannend bis zum Schluss blieb - die Handlung kulminierte in einem derart hanebüchenen Konstrukt das mir ein großes Stück vom Lesevernügen doch versaut hat. Viele Fragen werden aufgeworfen und vom Autor nicht mehr beantwortet, mit Logik braucht man es erst gar nicht mehr versuchen.
Fazit: Ich hatte die 480 Seiten in drei Tagen verschlungen und fand die Lektüre wirklich spannend und die investierte Zeit wert aber nach dem doch extrem konstruierten Ende bleibt leider ein leicht schaler Nachgeschmack. Super zu lesen aber im Endeffekt doch eine krude Mixtur aus Jojo Moyes und "Gone Girl". Es schreit danach (schlecht) verfilmt zu werden, ich bin gespannt.
veröffentlicht: 2014
Inhalt: Emma lebt in New York und hat ihre letzte Trennung noch immer nicht verwunden. Matthew kümmert sich in Boston allein um seine Tochter, seit seine Frau bei einem Autounfall ums Leben kam. Beiden hat das Schicksal übel mitgespielt. Doch dann macht Matthew auf einem Flohmarkt eine Entdeckung, die die Leben der beiden verbindet – und grundlegend verändert ...
was mir gefallen hat: Das Buch hat mich in Windeseile in seinen Bann gezogen. Auch wenn ich zuerst dachte Story als auch die Charaktere seien ziemlich vorhersehbar und konventionell so konnte ich es kaum noch aus der Hand legen. Vor allem als die Handlung begann merkwürdig und damit auch spannend zu werden...
was mir nicht gefallen hat:...auch wenn es spannend bis zum Schluss blieb - die Handlung kulminierte in einem derart hanebüchenen Konstrukt das mir ein großes Stück vom Lesevernügen doch versaut hat. Viele Fragen werden aufgeworfen und vom Autor nicht mehr beantwortet, mit Logik braucht man es erst gar nicht mehr versuchen.
Fazit: Ich hatte die 480 Seiten in drei Tagen verschlungen und fand die Lektüre wirklich spannend und die investierte Zeit wert aber nach dem doch extrem konstruierten Ende bleibt leider ein leicht schaler Nachgeschmack. Super zu lesen aber im Endeffekt doch eine krude Mixtur aus Jojo Moyes und "Gone Girl". Es schreit danach (schlecht) verfilmt zu werden, ich bin gespannt.
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