Theater: Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Regie: Pascale-Sabine Chevroton
Premiere: 05.10.2013
Inhalt: Der schnelle Aufstieg des Mädchens Eva aus ärmlichen Verhältnissen hin zur Präsidentengattin und Ikone Evita Peron.
was mir gefallen hat: Die Idee aus der Erzählerrolle "Che" keinen hemdsärmeligen Che Guevara sondern eine Mephisto oder Tod ähnliche Gestalt zu machen ist an sich gut. Hätte er dann noch ein Quäntchen Sex Appeal und diese Gewisse etwas versprüht, wäre es noch besser gewesen.
was mir nicht gefallen hat: Wie so oft, wenn im alten Theater-Rund Musik und Gesang verstärkt werden müssen, hapert es an der Umsetzung. Der Großteil der Texte war vollkommen unverständlich, wer das Stück nicht eh schon kannte, war komplett verloren. Die Musik war sehr schlagzeuglastig. Der Gesang von der leading lady (an diesem Abend Beatrix Reiterer) war leider schlecht, in den hohen Tönen wurde gequietscht und gepresst, dass es nicht mehr schön war. Die Inszenierung an sich kommt betulich daher trotz hohem Personaleinsatz wirken die Massenszenen ärmlich. Die Tanzszenen haben mehr an Abschlussball denn Showeinlage erinnert. Wenn man einen Marsch von einem Tango Argentino fast nicht unterscheiden kann, dann läuft was schief.
Fazit: Ich weiß, daß die Evita Verfilmung mit Madonna umstritten ist und war aber in meinen Augen 100mal besser als diese blutleere Geschichte. Sehr schade, an sich bietet das Stück viel mehr auch wenn am Ende für meinen Geschmack generell etwas viel gestorben wird...dem Publikum hat es natürlich mal wieder gefallen*seufz
Großes Musical an einem Stadt-/Staatstheater ist und bleibt eine Herausforderung. Ein Opernchor wird nie einen ausgebildeten Musical Chorus ersetzen können.
Leider hat der Abend bei mir nicht nur einen leicht bitteren Nachgemack bekommen. Auf dem Nachhauseweg sah ich viel Blaulicht und eine beginnende Vollsperrung der Straße am Theater, morgens früh las ich es dann in den Nachrichten. Eine 27 Jahre alte Frau kam mit ihrem Rad aus noch ungeklärten Umständen unter einen Linienbus, wurde mitgeschleift und verstarb an der Unfallstelle.
Mein sofortiger Verdacht bestätigte sich - sie war Mitglied des Theaterorchesters. Ich gehe mal davon aus, dass sie die Vorstellung gespielt hatte.
Irgendwie fällt es mir schwer die Vorstellung zu zerreißen wenn ich bedenke, daß eben diese Vorstellung so mit das Letzte war was diese arme Frau erlebt hat...schrecklich.
autsch
ReplyDeleteDas Leben kann so grausam sein :(
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