Theater: Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Regie: Isabel Osthues
Premiere: 12.09.2013
Inhalt: 'Mr. Marmalade‘ ist eine bitterböse und tiefschwarze Komödie, die sich spielend leicht zwischen kindlicher Phantasie und Realität bewegt. Lucy ist ein vierjähriges Mädchen mit einer äußerst lebhaften Fantasie. Da ihre alleinerziehende Mutter sie häufig sich selbst überlässt, erschafft sie sich eben auch ihre Gesellschaft selbst. Leider hat ihr erfundener Freund, der gutsituierte Geschäftsmann Mr. Marmalade, ebenfalls nicht viel Zeit für sie und ist auch sonst kein Kinderfreund, wie man ihn sich vorstellt. Er verprügelt seinen Assistenten Bradley, schnupft Kokain, hat eine Vorliebe für Pornografie und noch manch andere dunkle Seite. Nein, ein guter Freund ist er nicht, aber manchmal ist ein bisschen was besser als gar nichts.
was mir gefallen hat: Die Bühne als überdimensionierte Sofalandschaft war perfekt, die Schauspieler gaben überzeugende Kinder ab was ja alles andere als einfach ist.
was mir nicht gefallen hat: Teilweise wird schon sehr zwischen den Ebenen gesprungen und man fragt sich mehr als einmal "Ist das nun Realität? Ist es Fantasie? Spricht sie nun als Erwachsene oder als Kind?" Darin liegt zweifelsohne die Stärke des Stücks - wenn man den Text jedoch vorher nicht kennt irritiert es teilweise auch.
Fazit: Interessantes Stueck, gute Schauspieler und kein Fremdschämen aufgrund Erwachsener die Kinder mimen und trotzdem: mich hat es emotional ziemlich kalt gelassen.
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