Theater: Staatstheater Mainz
Premiere: 02.03.2013
Regie: Matthias Fontheim
Inhalt: In ihrem gemütlichen Heim freuen sich der aufstrebende Rechtsanwalt Helmer, seine Frau Nora und die drei Kinder auf das Fest der Liebe. Endlich scheinen jahrelange finanzielle Sorgen überwunden, Karriere und Aufstiegschancen gesichert. Helmer wird im neuen Jahr Bankdirektor, und Nora kann endlich hemmungslos shoppen. Er nennt sie zärtlich „Häschen“ und „Kolibri“, sie schmückt den Weihnachtsbaum, hält trällernd ihren rasch gelangweilten Gatten bei Laune – und hütet ein Geheimnis. Denn hinter der heilen Fassade bröselt es längst: um eine teure Erholungsreise für ihren Mann zu finanzieren, hat Nora vor Jahren bei Krogstad Geld geliehen und dabei die Unterschrift ihres sterbenden Vaters gefälscht...
was mir gefallen hat: Das Bühnenbild ist großartig - mal nicht abstrakt sondern eine offene Wohnküche mit viel IKEA in der man problemlos auch selbst wohnen könnte. Diesselbe Wirkung hat auch der stark modernisierte Text. Es gibt also keinerlei Barriere zwischen dem was auf der Bühne stattfindet und dem eigenen Erlebnishorizont.
Nora (Pascale Pfeuti) hat mit ihrem versexten "Lady Marmelade" Auftritt vor den Augen ihrer ahnungslosen Kinder ihren stärksten Moment, wow.
was mir nicht gefallen hat: Teilweise waren eben diese Dinge die mir positiv aufgefallen sind auch ein Nachteil. Pascale Pfeuti ist als panisch und überspannte Kindfrau überzeugend aber ist für meinen Geschmack oft zu hektisch und nervös. Da wirkt es stellenweise eher wie schauspielerische Hilflosigkeit als Rollengestaltung. Und auch wenn die Modernisierung super funktioniert - sie gibt der ersten Stunde eine gewisse Belanglosigkeit da sprachlich alles unauffällig ist und auch die Handlung nicht gerade zum Thriller taugt.
Fazit: Eine sehenswerte Modernisierung des alten und doch ungemein zeitlosen Ibsen Stoffs. Stellenweise wie eine eher belanglose Seifenoper aber an anderen Stellen bleibt einem das dezente Gähnen im Halse stecken.
klingt irgendwie nett...
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