Monday, 2 June 2014

Vollmond

Ein Stück von Pina Bausch
Premiere: 11. Mai 2006 im Schauspielhaus Wuppertal

gesehen am 1.6.2014 im Rahmen der Internationalen Maifestspiele in Wiesbaden 



Inhalt:
‚Vollmond‘ ist eines der späten Stücke Pina Bauschs. Uraufgeführt 2006, zeigt es ihre Kunst in voller Blüte. Eine überschäumende Musik von Amon Tobin, Alexander Balanescu, René Aubry, Tom Waits und vielen anderen bestimmt das Stück, genau so wie das Bühnenbild von Bauschs langjährigem Mitarbeiter Peter Pabst. ‚Ich bin jung. Es ist alles voller Versprechungen. Meine Gedanken fliegen hoch. Und mein Körper ist stark‘, ruft eine der Tänzerinnen auf der Bühne und zeigt die emotionale Kraft, mit der der Vollmond die zwölf Tänzerinnen und Tänzer des Tanztheaters Wuppertal antreibt. Sie treten auf zu expressiven Soli, zu spielerischen und absurden Begegnungen, zu zweit oder dritt. Die meiste Zeit regnet es in dieser Vollmondnacht auf der Bühne, und die Tänzer werfen sich mit der ganzen Wucht ihrer Körpersprache in dieses Stück, klettern über den riesigen Felsen, rutschen den Boden entlang, werden nass und toben am Ende durchs Wasser, als sei dies ihr eigentliches Element. Sie sind in einer silbernen Landschaft dem Regen und schließlich dem Orkan ausgeliefert, der über die Bühne fegt. Männer und Frauen sind einander verfallen, suchen fieberhaft nach der Liebe: der Kampf der Geschlechter als Zentrum der Beziehungen. So spielerisch das Stück beginnt, so wild und ungezügelt wird es gegen Ende, wenn die Darsteller bis zur Verausgabung tanzen. 

was mir gefallen hat: Ich mag an Pina Bausch´s Werken das sie so herrlich vage, absurd, humorvoll und "einlullend" (auf eine gute Art und Weise ) sind und dies war auch hier der Fall. Das viele Wasser auf der Bühne führte zu unzähligen Momenten in denen ich meine Seele verkauft hätte nur um vom Bühnenrand aus Fotografieren zu dürfen. Das hypnotische Stück (siehe unten) aus Wim Wenders Film über Bausch war auch Bestandteil und schwirrt mir seitdem wieder extremst im Kopf herum.



was mir nicht gefallen hat: Irgendwie gab es gerade gegen Ende zu viel Wasser Action auf der Bühne was auf Kosten der kleinen feinen Gesten und Details ging. Der Funke ist auf mich nicht 100% übergesprungen was vielleicht auch am recht abrupten Wechsel zwischen den einzelnen Musikstücken gelegen haben kann. Eine große "Schuld" trifft auch meinen Sitzplatz direkt unterm Dach des großen Hauses auf dem es zunehmends stickiger und wärmer wurde was meiner Konzentration keinen Gefallen getan hat.

Fazit: Ich bin und bleibe Pina Bausch Fan und bin auch froh die Gelegenheit gehabt zu haben "Vollmond" zu sehen -  die ganz große Begeisterung blieb diesmal jedoch aus.

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