Musik: Duncan Sheik
Buch/ Texte: Steven Sater basierend auf dem gleichnamigen Drama von Frank Wedekind
Theater: Musical Inc., Universität Mainz
Premiere: 1.6.2012
Regie: Steffen Storck, Frederic Jenewein
Inhalt: "Deutschland 1891, irgendwo in einer kleinen Stadt erleben die Schüler Wendla, Melchior und Moritz die aufregenden Turbulenzen des Erwachsenwerdens. Mit ihrer generellen Neugier auf sexuelle Themen und ihren gezielten Fragen werden sie von den Erwachsenen allein gelassen. Die bürgerliche Moral schiebt immer noch den Storch vor. Auf sich allein gestellt, geraten die Jugendlichen in ein verhängnisvolles Fahrwasser mit lebensgefährlichen Strudeln."
gefallen hat: die großartige Leistung eines "Laien"- Ensembles. Überwiegend guter Gesang, abwechslungsreiche Choreographie, durchdachtes Bühnenbild und viel Spielfreude und Energie. Erneut Hut ab!
nicht gefallen hat: Leider leider so einiges. Dies hat jedoch fast ausschließlich damit zu tun, daß ich vom Musical an sich alles andere als überzeugt wurde. Als erstes finde ich die Bezeichnung schon nicht gerade passend, Schauspiel mit Musik wäre passender. Die Handlung findet statt, dann kommt ein Song. Nie ist er besonders in die Handlung eingebunden und die wenig dezenten Handmikros verstärken den Effekt noch zusätzlich. Dadurch geht das Ganze ziemlich schleppend voran und zieht sich arg in die Länge. Durch den hohen Sprechanteil fällt es leider auch stärker ins Gewicht das wir es hier nicht mit ausgebildeten Schauspielern zu tun haben - im lustigen und schwungvollerem "Pinkelstadt" war dies absolut nicht aufgefallen. Die Songs sind ok, haben aber keinerlei Ohrwurm Effekt und sind auch nicht besonders rockig. Wie so oft sind die ins Deutsche übersetzten Texte oft hart an der Grenze zur Peinlichkeit..."The bitch of living" klingt einfach eleganter als "So´n verficktes Leben".
Fazit: Auch wenn die Thematik noch nicht viel von ihrer Brisanz und Aktualität eingebüßt hat, so hat mich "Frühlings Erwachen" in der hochgelobten Musicalversion enttäuscht - kann nicht verstehen wie dieses Stück soviele Awards gewinnen konnte. Schade für die motivierten Leute von Musical Inc.
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