Musik: Sergej Prokofjew und Michael Nyman
Theater: Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Premiere: 25.02.2012
Choreographie: Stephan Thoss
Inhalt: Romeo und Julia eben...ich bin nun mal ganz arrogante Intellektuelle und setze dieses Wissen voraus (wenn nicht, google hilft gerne ;-)) Als Twist wird hier noch eine "Schattenwelt" hinzu gestellt die das Geschehen reflektiert.
gefallen hat: Der Mut sich an eine Neuproduktion des Altgewohnten zu wagen! Es ist "Romeo und Julia", eines meiner liebsten Shakespeare Stücke und vor allem liebsten Handlungsballette aller Zeiten. Die Musik von Prokofjew gehört für mich zu den wundervollsten Dingen die die Menschheit bisher hervor gebracht hat - ich kenne sie wirklich in und auswendig und sie macht mich jedesmal wieder aufs Neue sprachlos vor Begeisterung und Emotionalität. Also konnte der Abend es von dieser Seite aus schonmal gar nicht verzocken, aber...:
nicht gefallen hat: Ok, man muß die Montagues und die Capulets nicht immer in blau und rot/schwarz und weiß aufteilen um den Konflikt zu verdeutlichen. Aber erkennen wer auf welcher Seite kämpft, wäre nicht schlecht. Hier kämpfen alle, ständig. Der Zuschauer verliert schnell den Überblick wer nun wer ist. Dazu kommen noch die Passagen in denen die Gestalten der Schattenwelt tanzen und das Chaos ist perfekt. Wäre "echte" Welt = Prokofjew und Schattenwelt = Nyman dann hätte man sich an einem Gerüst orientieren können - so leicht ist es jedoch nicht...der Zuschauer gerät ins Schwimmen.
Die Choreographie fand ich insgesamt eintönig. Anhand der Bewegungen war es kaum erkennbar ob nun gerade gekämpft und gehasst wurde oder ob es eine romantische Liebesszene war. Die Videoeinspielungen (zärtlich, romantische close ups des Protagonistenpaares) sind ausnahmsweise einmal großartig und mit das gefühlvollste in der Choreographie - nicht gerade ein Kompliment an den Tanz.
Fazit: Ein Abend um mal wieder in der traumhaften Musik Prokofjews schwelgen zu können. Das Ballett versucht sich tapfer an einer Neugestaltung der altbekannten Version aber ist tänzerisch und vom Aufbau her zu viel "schwammig".
Ich hätte auch vorausgesetzt, dass 'Romeo und Julia' bekannt ist^^
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